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Fürstenhäusle

Führungen und Informationen zum Fürstenhäusle Meersburg

Fürstenhäusle Meersburg
Stettener Straße 11
88709 Meersburg

+49(0)7532.807941- 19
info@fuerstenhaeusle.de

 

Beschreibung

Während ihres zweiten Besuchs in Meersburg am Bodensee ersteigerte Annette von Droste-Hülshoff im November 1843 das wunderschön in den Weinbergen über der Stadt gelegene Fürstenhäusle. Leisten konnte sie sich den Kaufpreis von 400 Reichstalern für das ehemalige Rebhäuschen durch die finanziellen Mittel, die ihr der Cotta-Verlag als Honorar für ihren zweiten Gedichtband zur Verfügung stellte. Der Erwerb dieser Poetenklause, die das Fürstenhäusle für sie sein sollte, gab ihr das Gefühl, eine grandiose Grundbesitzerin zu sein, wie sie ihrer Freundin Elise Rüdiger schrieb. Ein von ihr genutzter Ort des Rückzugs und literarischen Schaffens konnte das Anwesen allerdings nicht mehr werden. Nachdem zunächst die notwendigen Renovierungsarbeiten anstanden, konnte sie ihr neues Domizil während ihres dritten Meersburg-Aufenthalts aufgrund inzwischen stark angegriffener Gesundheit nicht mehr nutzen.

1848, nach dem Tod der Dichterin, ging das Fürstenhäusle zunächst in den Besitz der Familie ihrer Schwester Jenny von Laßberg über. Später gelangte es wieder in den Besitz der Familie von Droste-Hülshoff respektive von Bothmer. 1923 eröffneten Marie und Karl von Droste-Hülshoff, Neffe der Dichterin, die unteren Räume des Hauses zuerst als Museum. Nach Verwüstungen im Zuge des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Helen von Bothmer, Ehefrau von Heinrich von Bothmer, mütterlicherseits mit Droste-Hülshoff verwandt, für die Neugestaltung und Wiedereröffnung des Fürstenhäusles, die 1948 zum 100. Todestag der Autorin erfolgte. Seit 1960 steht das Fürstenhäusle unter der Verwaltung des Landes Baden-Württemberg. Es wurde 2018 umfangreich renoviert und ein neuer Veranstaltungsraum eingerichtet. Ebenso wurde die Ausstellung überarbeitet.

Museum

Nach etwa zweijähriger Renovierung wurde das Fürstenhäusle am 8. Oktober 2018 neu eröffnet. Die im liebevoll gestalteten Museum ausgestellten Möbel und Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Besitz der Familie Droste-Hülshoff bzw. Laßberg und deren Umfeld. Die Wände des Hauses sind mit zahlreichen Bilder bestückt, die in die Droste-Zeit verweisen. Damals gab es im Erdgeschoss das Paradezimmer und eine Küche. Von dort aus führte eine Holzstiege ins Obergeschoss. Das dortige große Zimmer bezeichnete die Autorin als Dachshöhle(oder Schwalbennest). Im Haus zu sehen sind unter anderem Schmuckstücke, Porzellan und Teile ihrer Mineraliensammlung, außerdem Fotografien, Grafiken und Gemälde, die Droste selbst, ihre Familie und Freunde zeigen. Droste selbst bezeichnete das Gebäude als hübsches, massiv gebautes und bewohnbares Gartenhaus. Die Besucher werden, so wie Droste selbst, insbesondere die Lage des Fürstenhäusles mit seiner grandiosen Aussicht sehr zu schätzen wissen. Es bietet sich von hier aus ein wunderschöner Blick über die Stadt, den See und die dahinterliegende Alpenkette.

Bildnachweis:
(Oben) Außenansicht Fürstenhäusle, © Droste-Forschungsstelle