Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Ausgabe 1844

Nach dem Erscheinen der Gedichtausgabe von 1838 folgte für Annette von Droste-Hülshoff eine Phase der Neuorientierung. Während die Verbindung zu Schlüter loser wurde, intensivierte sich ab 1839 der Kontakt zu Levin Schücking, der Droste enger mit dem Literaturbetrieb der Zeit in Verbindung brachte und für neue Publikationskontexte verantwortlich war. 1840 bat Schücking Droste um Unterstützung bei dem von ihm übernommenen Landschaftsband Das malerische und romantische Westphalen. Neben Prosaskizzen lieferte Droste dafür eine Reihe von historischen Balladen. Diese bereits 1840/41 erprobte literarische Zusammenarbeit erreichte im ‚Meersburger Winter‘ 1841/42 ihren Höhepunkt, als Schücking die außerordentlich reiche Gedichtproduktion Drostes anregte, die den Kern der Ausgabe von 1844 bilden sollte...

Gedichte

Gedichte von Annette Freiin von Droste-Hülshof. Stuttgart, Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag 1844.

Immer wieder wird in diesem Zusammenhang eine Wette erwähnt, von der Schücking in seinen Lebenserinnerungen gesprochen hat, nach der sich Droste verpflichtete, jeden Tag ein Gedicht zu machen. Dies soll während der gemeinsamen Anwesenheit Drostes und Schückings auf der Meersburg von Oktober 1841 bis April 1842, so Schücking, der Fall gewesen sein. Für diese Zeit jedenfalls lässt sich die Entstehung von ca. sechzig Gedichten, u. a. der Haidebilder und der Zeitbilder, nachweisen. Aufgrund der reichen Produktion konkretisierte sich bald der Plan, eine zweite Gedichtsammlung zu publizieren, für die bereits Abschriften von vorhandenen Texten durch Jenny von Laßberg vorgenommen wurden. Der Hauptteil der für Droste mühevollen Arbeit der Anfertigung der Druckvorlage erfolgte im Jahr 1843, begleitet von Phasen erneuter Produktivität. Durch die Vermittlung Schückings, der inzwischen als Redakteur für die ‚Augsburger Allgemeine Zeitung‘ Cottas tätig war, gelang es, den neuen Gedichtband in dessen renommiertem Literaturverlag unterzubringen. Anfang 1844 war die Druckvorlage fertiggestellt, und im Februar wurde ein für Droste lukrativer Verlagsvertrag geschlossen, der ihr ein Honorar von 875 Gulden bei einer Auflage von 1200 Exemplaren zusicherte. Den alsbald beginnenden Druck begleitete Droste mit der Durchsicht der Korrekturbögen. Mitte September 1844 wurden die ersten Exemplare der Sammlung ausgeliefert.

Hier gelangen Sie zum Digitalisat der Erstausgabe von 1844

Zeitbilder

Haidebilder

Fels, Wald und See

Gedichte vermischten Inhalts

Scherz und Ernst

Balladen

Bild:
Skizze des Arbeitszimmers der Autorin Annette von Droste-Hülshoff im Haus Rüschhaus, © LWL-DLBW